Wer war Fritz Kittel? Multimediale Ausstellung zur Zivilcourage in der NS-Zeit

Gemeinsam mit der Schriftstellerin Esther Dischereit (Ein Interview mit der Autorin finden Sie hier: kulturjoker.de/im-gespraech-esther-dischereit) entwickelte die Deutsche Bahn die neue multimediale Ausstellung „Wer war Fritz Kittel – ein Reichsbahnarbeiter entscheidet sich – zwei Familien 1933 bis 2022“. Die Wanderausstellung entstand gemeinsam mit der historischen Sammlung der DB. Der Eisenbahner Fritz Kittel hatte Esther Dischereits Mutter Hella und Schwester Hannelore während der NS-Zeit versteckt. Beide überlebten den Holocaust. Die Ausstellung ist den Lebensgeschichten der beiden Familien gewidmet. Kritisch wird zudem die Rolle der Deutschen Reichsbahn im Nationalsozialismus beleuchtet sowie die Frage nach dem Schicksal jüdischer Eisenbahner gestellt. Die vorgestellten Dokumente, Objekte, Filme und Biografien korrespondieren mit literarischen Texten von Esther Dischereit. Das Deutsche Technikmuseum als Ausstellungsort erinnert zudem in seiner Dauerausstellung Eisenbahn ebenfalls seit vielen Jahren an die entscheidende Rolle der Deutschen Reichsbahn bei der Ermordung europäischer Juden in der NS-Zeit, denn ohne die Reichsbahn wäre die Deportation der europäischen Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma in die Vernichtungslager nicht möglich gewesen. Die Ausstellung „Wer war Fritz Kittel – ein Reichsbahnarbeiter entscheidet sich – zwei Familien 1933 bis 2022“ möchte dazu einladen, sich kritisch mit den Verbrechen während des Nationalsozialismus und den Fragen individueller Verantwortung auseinanderzusetzen.

Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2023 im Deutschen Technikmuseum in Berlin und ab Anfang Mai in Chemnitz im Kontext der jüdischen Kulturtage zu sehen. Weitere Ausstellungsorte sind in Planung.

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