Vom 21. bis 25. Februar ist Freiburg Gastgeber der Tanzplattform 2024

Wenn vom 21. bis 25. Februar das Theater Freiburg die Tanzplattform 2024 ausrichtet, wird es international. Denn einerseits ist der Tanz in Deutschland grundsätzlich keine nationale Angelegenheit, andererseits ist die Tanzszene hier zudem international vernetzt und es wird koproduziert. Das Theater Freiburg, das mit Adriana Ameida Pees und Juliane Kiss zwei Jurymitglieder stellte und auch wichtiger Veranstaltungsort sein wird, ist dafür selbst ein gutes Beispiel. Tatsächlich ist das erste Mal ein Stadttheater Gastgeber. Und so wird die Tanzplattform sowohl mit Ligia Lewis‘ „A Plot/A Scandal“ (21./22.2.) als auch mit Moritz Ostruschnjaks Stück „Terminal Beach“ am 21. Februar eröffnen (auch 22.2.). Wer diese Produktion des Münchner Choreografen im vergangenen April im Großen Haus des Theater Freiburg verpasst hat – sie wurde mit dem Theater Freiburg koproduziert – sollte diese Gelegenheit nicht an sich vorbeigehen lassen. Der Titel und auch der Abend geben wenig Anlass für Optimismus, doch die sechs Mitglieder von Ostruschnjaks Compagnie sind als einsame Cowboys, fahnenschwenkende Krieger und Mono-Onlineskater ziemlich mitreißend.
Die Tanzplattform, die alle zwei Jahre stattfindet, kann als Festival für zeitgenössischen Tanz und Performance in Deutschland wahrgenommen werden, doch vor allem ist sie ein Fachveranstaltung, auf der sich professionelle Tanzschaffende, Veranstalter, Kuratoren sowie Produzenten über aktuelle Stücke informieren und sich vernetzen können. Daher gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, das auch der lokalen Szene die Möglichkeit gibt, sich zu präsentieren.
Das Programm, das nicht nur auf Freiburger Bühnen zu sehen sein wird, vom E-Werk bis zum Studio Pro Arte, sondern auch im ArtRhena, reicht von einem Schwanensee-Solo in Sneakern (22.-24.2.), über die Auseinandersetzung mit dem orientalischen Tanz („We love to raqs“: 22./23.2) bis hin zu Rita Mazzas „Matters of Rhythm“ (23.-25.2.), einer Choreografie, die sich mit Gebärdensprache auseinandersetzt. Yolanda Morales‘ „The Garden of Falling Sands“ (24./25.2.) greift hingegen eine lokale Musiktradition der mexikanischen Grenzregion auf, die vor allem von marginalisierten Gruppen praktiziert wird. Die in Hamburg lebende mexikanische Choreografin stellt diese in das Zentrum ihrer Choreografie.
Den öffentlichen Raum erkunden Marga Alfeirão, Mariana Benengue, Myriam Lucas und Shaka Lion in „Lounge“ (22.-24.2.), während sich die Produktionen „Harmonia“ von „Unusual Symptoms“ (24./25.2.) und „Mellowing“ von „Dance on Ensemble“ (24./25.2.) sich mit tanzenden Körpern jenseits der Norm befassen, sei es, dass sie beeinträchtigt sind oder älter werden. Der bildende Künstler Rabih Mroué und William Forsythe haben bereits mit „Dance on Ensemble“ zusammengearbeitet, das aktuelle Stück hat Christos Papadopoulos choreografiert. In „Wetland“ hingegen löst Katharina Senzenberger auf einer unter Wasser gesetzten Bühne Grenzen zwischen den Geschlechteridentitäten (22.-25.2.) auf.

Weitere Infos unter www.tanzplattform24.de

Bildquellen

  • Ligia Lewis‘ „A Plot/A Scandal“ eröffnet u.a. die Tanzplattform 2024 im Theater Freiburg: Foto: Moritz Freudenberg