30-jähriges Jubiläum: Tag des offenen Denkmals auch in Freiburg

Was macht ein Denkmal aus? Welche Besonderheiten haben einzelne Gebäude und Monumente? Was vor 30 Jahren mit einigen Einzelevents verstreut in ganz Deutschland begonnen hat, ist inzwischen zur größten Kulturveranstaltung hierzulande herangewachsen nun feiert der bundesweite Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Talent Monument“ sein Jubiläum. Ziel des Tages des offenen Denkmals ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken und wird durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert.

Auch in Freiburg wird zu diesem Anlass gefeiert. Am Sonntag, 10. September, von 10 bis 17 Uhr gibt’s freien Eintritt ins Archäologische Museum Colombischlössle sowie ins Museum für Stadtgeschichte.
Im Museum für Stadtgeschichte begeben sich Interessierte bei Führungen um 11, 12.30 und 14 Uhr auf die Spuren des Architekten und Künstlers Johann Christian Wentzinger. Familien mit Kindern ab 5 Jahren suchen um 15 Uhr eine Maus im Museum und entdecken dabei die Jahreszeiten, den Ritter mit dem dicken Bauch und tauchen in die Stadtgeschichte ein.
Das Haus „Zum Schönen Eck“ hat sich der Maler, Bildhauer, Architekt und Stifter Johann Christian Wentzinger (17101797) im Jahr 1761 als Wohn und Atelierhaus bauen lassen. Die aufwändige Fassade und das anspruchsvolle Treppenhaus sind ein Höhepunkt spätbarocker Architektur. Das auch als „Wentzingerhaus“ bekannte Gebäude kam 1905 in den Besitz der Stadt und nahm 1927 die Gemäldegalerie des Augustinermuseums auf. Als eines von wenigen Häusern am Münsterplatz blieb es 1944 von den Bomben verschont und beherbergte von 1946 bis 1983 die Staatliche Musikhochschule. Die Adelhausenstiftung, in deren Besitz es 1988 überging, ließ das Wentzingerhaus bis 1993 umfassend für das neu gegründete Museum für Stadtgeschichte instandsetzen, sodass dieses 1994 eröffnet werden konnte.
Im Archäologischen Museum Colombischlössle lernen Groß und Klein bei einer Familienführung um 10.30 , 12.30 und 15.30 Uhr eine spanische Gräfin kennen und erleben die bewegte Nutzung des Hauses, vom Traumhaus bis zum archäologischen Schaufenster der Region. Bei einer weiteren Führung um 14 Uhr unternehmen Familien mit Kindern eine spannende Zeitreise und treffen dabei auf berühmte Personen aus vielen Jahrhunderten. Die 1859 bis 1861 im Stil englischer Neugotik erbaute Villa entstand nach Plänen des Freiburger Architekten Georg Jakob Schneider (18091883). Das Gebäude steht auf der einstigen Bastion St. Louis, einem der wenigen Reste der Stadtbefestigung von Vauban aus dem 17. Jahrhundert. Mit dem Namen Colombischlössle wurde die Villa nach ihrer Bauherrin, der Gräfin Maria Antonia Gertrudis de Colombi y de Bode (18091863), benannt. Von 1909 bis 1924 war hier die städtische Alterthümersammlung zu sehen, es folgten Nutzungen als Hochbau und Standesamt. Von 1947 bis 1952 regierte dann Leo Wohleb vom Colombischlössle aus den selbstständigen Staat Baden. Danach zogen das Stadtarchiv und das Oberlandesgericht ein. Seit 1983 zeigt das Museum für Ur und Frühgeschichte hier seine Schätze, sein Name „Archäologisches Museum Colombischlössle“ folgte schließlich 2007.

Das vollständige Programm der Städtischen Museen: www.freiburg.de/tagdesoffenendenkmals

Bildquellen

  • Museum für Stadtgeschichte, Deckengemälde im Treppenhaus,: Foto: Bernhard Strauss