„Vergiss Meyn nicht“: Wie weit kann und darf Aktivismus gehen?

Der dramatische Höhepunkt der Klimaprotestbewegung war unumstritten im Jahr 2018, als Klimaaktivist*innen den Hambacher Wald besetzten, um sich der Rodung des Waldes durch den Konzern RWE entgegenzusetzen. Die Protestaktion wurde schnell zum Symbol des Widerstands gegen Politik, Wirtschaft und einem zerstörerischen Kapitalismus. In Zeitungen, Radio und Fernsehen verfolgten Millionen Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt die Protestaktion.

Als die Polizei den Wald schließlich räumte, verunglückte ein junger Filmstudent tödlich: Steffen Meyn. Journalistisch hatte er die Protestaktion samt 360° Kamera begleitet und filmte unter anderem live die Räumungsversuche der Polizei aus den Wipfeln. Dabei war Meyn solidarisch, aber keinesfalls unkritisch. Aus seinen hinterlassenen Aufnahmen setzt sich der nun veröffentlichte Dokumentarfilm „Vergiss Meyn nicht“ zusammen, der am 21. September Premiere feierte.

Aus Steffens hinterlassenen Aufnahmen haben seine Freund*innen einen Dokumentarfilm geschaffen, der auch als eindrucksvolle Studie des Aktivismus gesehen werden kann, bei dem der Einsatz des eigenen Körpers als letztes Mittel erscheint. Wie weit kann und darf Aktivismus gehen? „Vergiss Meyn nicht“ stellt genau diese Frage, die angesichts blockierter Straßen, Razzien und drohenden Veränderungen durch den menschengemachten Klimawandel brennender denn je ist!

Am 24. September, 17.30 Uhr findet in den Friedrichsbau Lichtspielen in Freiburg ein Filmgespräch mit der Regisseurin Fabiana Fragale statt.

Bildquellen

  • „Vergiss Meyn Nicht“ Kinostart: 21. September 2023: Copyright: W-FILM