Für den Erhalt des Dietenbachwaldes: Aktivist:innen hängen Banner an Eisenbahnbrücke auf

An diesem Wochenende, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, hängten Menschen, die sich für den Erhalt des Dietenbachwaldes (Langmattenwäldchen) einsetzen, ein Banner mit der Aufschrift „Bäume fällen für Erdgas – gehts noch?“ an die Eisenbahnbrücke über der Dreisam.

Die Aktion bezieht sich auf die ab Anfang Oktober anstehende Rodung im Langmattenwäldchen. Um den Bau des geplanten Stadtteils Dietenbach vorzubereiten, soll eine Erdgashochdruckleitung mitten durch den artenreichen Mischwald bis ins Rieselfeld verlegt werden, indem eine über hundert Meter lange Schneise durch den Wald gezogen wird. Das Vorhaben der Stadt Freiburg erntet seit Monaten scharfe Kritik durch Umweltschützer:innen. Demnach führt das Bündnis “Hände weg vom Dietenbachwald” auf, dass die geplante Leitung durch das Langmattenwäldchen mit dem selben Aufwand am Wald vorbei gelegt werden könnte. “Es ist in Zeiten der Klimakrise untragbar einen Wald zugunsten einer Gasleitung zu roden. Es ist schockierend, dass sowas überhaupt in Erwägung gezogen wird. Der Bau des neuen Stadtteils wäre auch ohne das Fällen eines einzigen Baumes ebensogut umsetzbar”, äußert sich Salomon Schuhmacher, ein Sprecher des Bündnisses.

Auch bei der Erhaltung eines gesunden Stadtklimas spielen Bäume eine wichtige Rolle. Die Aktivist:innen führen weiter an, dass die kühlende Wirkung von Bäumen oft zu wenig Beachtung findet. Demnach ist auf den Hitzekarten von Freiburg der Wald klar zu erkennen, da die Bäume durch ihre Beschaffenheit die zunehmende Hitze regulieren können. An heißen Tagen unterscheidet sich die Temperatur im Wald mitunter um ganze 5 Grad Celsius von der Temperatur in Straßennähe.

Auch der Versuch, gefällte Bäume durch Ausgleichsflächen zu kompensieren, wird von den Klimaschützer:innen als fraglich angesehen. “Bis die Bäume ausgewachsen sind und überhaupt Kohlenstoffdioxid speichern können, vergehen Jahrzehnte. So viel Zeit haben wir nicht!”, fügt die Sprecherin Sina Habek an.

Am Dienstag, 26. September, wird der Gemeinderat über die Erschließung abstimmen. Die Aktivist:innen fordern den Gemeinderat dazu auf, der vorgezogenen Maßnahme nicht zuzustimmen, sondern mit dem Wald zu planen. Am 30. September, 15 Uhr, wird nochmals eine Demo des Bündnisses „Hände weg vom DietenbachWALD!“ auf dem Rathausplatz stattfinden.

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