Eine Reise in den Norden: Die Lüneburger Heide besticht durch ihre weiten Ebenen

Von den Großstädten Hannover, Bremen und Hamburg eingerahmt, hat sich die grüne Oase „Lüneburger Heide“ zu dieser einzigartigen Erholungslandschaft entwickelt, wobei die Land- und Forstwirtschaft bis heute eine wichtige Rolle einnimmt. Beliebte Fortbewegungsmittel sind Pferdekutschen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Oder wie wär‘s mit dem Heideshuttle von Ort zu Ort für Wanderer und Radler ? Spezielle Busse sind mit einem Fahrradanhänger ausgestattet. Zustieg an jeder Haltestelle möglich. Vier Ringlinien stehen den Gästen zur Verfügung. Und das Schönste: dieser Service ist kostenlos!
Die Lüneburger Heide besticht durch die weiten Ebenen, ideal für die ältere Generation und für die Kleinen. Die höchste Erhebung beträgt ganze 169 Meter – das ist der Wilseder Berg. Im Herzen des Naturschutzgebietes liegt das alte Heidedorf Wilsede. Heute eine Idylle von alten Bauernhäusern, die auch zum Übernachten, Essen und Kaffeetrinken einladen. Im Heidemuseum „Dat ole Huus“ – eines der ältesten Gebäude, gibt es reichhaltige Informationen, u.a. auch über den Jakobsweg „Auf alten Pfaden durch die Lüneburger Heide“.
Die Städte Lüneburg, Celle und Buxtehude (letztere bereits zum Alten Land b. Hamburg gehörig), sind die historischen Zentren von beeindruckender Schönheit. Keine einzige Bombe des 2. Weltkrieges konnte ihre über Jahrhunderte gewachsene Schönheit zerstören. Inzwischen renoviert, haben sie sich zu attraktiven Fußgängerzonen entwickelt. Die Zahl der historischen Städtebilder ist weitaus höher, doch sollen hier nur drei Kommunen vorgestellt werden.
Celle – fast drei Jahrhunderte lang war diese Stadt ständige Residenz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Und hier steht auch eines der schönsten Welfen-Schlösser. Öffentliche Schlossführungen sind möglich.
Die Stadtkirche St. Marien in Celle, einst als gotische Kirche erbaut, hat der italienische Künstler Tornielli in eine hell leuchtende Barockkirche verwandelt. Auch im Schloss findet man seine barocken Spuren.
Von der Stadtkirche aus sind die zahlreichen historischen Straßen und Plätze gut erreichbar.
Schon mal von sprechenden Laternen gehört ? An der Ecke Rundestraße / Poststraße hören Besuchende spannende und lustige Geschichten. (tägl. 10-18.30 Uhr – das Nachtprogramm von 18.30-21.30 Uhr). In Nachbarschaft steht das Hoppenerhaus – ein prachtvolles Gebäude von 1532, dem man ein besonderes Augenmerk schenken sollte.

Naturpark Müden
Nördlich der Stadt Celle erstreckt sich der 50.000 Hektar große Naturpark Müden. Weite Heideflächen und Mischwälder bestimmen das Landschaftsbild. Die wohl schönste Ortschaft ist Müden am Nordrand des Naturparks. Dort lädt das Bauerncafé zu Kaffee und Torten ein, die einzigartig sind. Auch der größte Kuchenfan ist kaum in der Lage, diese hohen, früchtebeladenen süßen Verführungen zu bewältigen. Ein Verdauungsspaziergang durch die Hof- und Gartenanlagen ist reizvoll. Von hier aus bieten sich zahlreiche Wandermöglichkeiten an z.B. zum Löns-Denkmal oder ins Örtzetal.
Lust auf Elefanten und Tiger? Der Serengeti Park liegt tatsächlich in der Lüneburger Heide. Dort vergnügen sich 1500 exotische Tiere, die in Hodenhagen bestaunt werden können. Oder wie wär`s mit einem Besuch im größten Vogelpark der Welt? In Walsrode sind über 4000 Vögel zu bestaunen innerhalb einer einzigartigen Parklandschaft.
Die alte Salz- und Hansestadt Lüneburg, unglaublich reich geworden durch den Salzhandel, gilt als Hauptstätte der norddeutschen Backsteinbaukunst. Gebäude aus Spätgotik und Renaissance bestimmen das Stadtbild. Nach dem Rückgang der Salzgewinnung bietet heute das Sol- und Moorbad von Lüneburg Erholung und Entspannung.
Das Rathaus wendet dem Marktplatz seine figurengeschmückte barocke Schauseite zu. Bereits 1230 wurde mit dem Bau begonnen. Berühmt ist die kostbare Ausstattung aus verschiedenen Epochen von Lüneburgs berühmter Vergangenheit. Das Deutsche Salzmuseum auf dem Gelände der ehemaligen Saline, die über tausend Jahre in Betrieb war, ist ein besonderes Erlebnis.

Buxtehude
Im Jahr 1285 war diese Stadt die modernste Hafengründung auf deutschem Boden. Sie ist auch Teil der Deutschen Märchenstraße. Dem Märchen vom Hasen und dem Igel wird große Aufmerksamkeit gewidmet. Der Igel, kräftig herausgeputzt, ist im historischen Stadtbild überall präsent.
Beeindruckend ist die Fassade des Heimatmuseums. Auf quadratischen Flächen werden unterschiedliche Muster gestaltet – ein Meisterwerk der Baukunst! Der Buxtehuder „Stavenort“ zwischen Ostviver und St.Petri-Platz – wird bereits 1575 in den Chroniken erwähnt. Das wunderschöne Glockenspiel – von außen sichtbar – erklingt dreimal am Tag mit zwei Musikstücken.
Und nun sind wir ganz nahe vor den Toren Hamburgs – nämlich im Alten Land. Es erstreckt sich am Südufer der Elbe bis hin nach Stade. Hier blühen von Ende April bis Mitte Mai etwa 16 Millionen Kirsch- und Apfelbäume.
Wahre Kulturschätze sind die Altländer Bauernhäuser mit ihren Prunkpforten, die innerhalb der Dorfstruktur immer wieder zu entdecken sind.
Um diese Kulturlandschaft mit ihren über 400 Baudenkmalen in Zukunft zu schützen, bemühen sich die Altländer um die Aufnahme ihrer Region in das Welterbe der UNESCO.
Die Omnibusreise wurde von der Fa. Janzen, durchgeführt. Der allseits beliebte Busfahrer, Klaus Axel Finken, würzt auch lange Busfahrten durch humorige Sprüche:

Wir sitzen hier im Reisebus,
erwarten Tage voll Hochge-
nuss, wollen dem Alltag ent-
schweben und mal so richtig
leben, doch steht davor eine
Prozedur: der Griff zur Seite
– wo ist er nur
der lästige Gurt für die Si-
cherheit, wir ziehen und
gleich ist es so weit,
mit etwas Gefühl und
ein wenig Geschick
macht‘s klick!

Bildquellen

  • Architektur der Lüneburger Heide: Foto: Ingrid Hepperle
  • Die Natur der Lüneburger Heide: Foto: Ingrid Hepperle
  • Eine Reise in den Norden: Foto: Ingrid Hepperle