Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ in Freiburg (13. März bis 8. April)

Das Netzwerk respect! lädt zu den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ vom 13. März bis 4. April in Freiburg ein, die in diesem Jahr digital, dafür aber mit viel Kreativität und Engagement stattfinden. So werden zum einen alle Workshops, Vorträge und Filme virtuell stattfinden und auch eine Party im digitalen Raum ist organisiert. Nicht nur die Gestaltung der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ ist geprägt durch die Pandemie, auch inhaltlich setzen sich viele Referent*innen der Reihe mit den sozialen Folgen von Corona auseinander. Demnach werden gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse durch die Pandemie sichtbarer und verschärfen sich. Parallel zum Virus verbreiten sich Verschwörungserzählungen, Antisemitismus und Rassismus. Die Veranstaltungsreihe des Netzwerks respect! nimmt Bezug zu aktuellen Entwicklungen, beleuchtet die Hintergründe und zeigt Handlungsmöglichkeiten und Gegenstrategien auf.

Der erste Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau am 19. Februar 2020 und der Anschlag an Jom Kippur 2019 in Halle machen deutlich: rechter, antisemitischer und rassistischer Terror sind in Deutschland bittere Realität. Zu diesem Thema bietet Mathias Wörsching im Eröffnungsvortrag „Warum sind Faschismus und Terror unzertrennlich?“ am 13. März, 18 Uhr die theoretischen Hintergründe.
Darüber hinaus widmen sich zwei Filme derPerspektive der Opfer rechter Gewalt. Am Donnerstag, 18. März, 18 Uhr sprechen Mala Reinhardt und Patrick Lohse über ihren Film „Der zweite Anschlag“, der online gestreamt werden kann.
Vom 18. bis zum 24. März veranstaltet das Kommunale Kino ein virtuelles Screening des Films „Reconstructing Utøya“, der sich mit den Erfahrungen von Überlebenden des Anschlages auf der Insel Utøa 2011 auseinandersetzt.
Bei der Veranstaltung „Lernen aus dem NSU-Komplex“ der Bildungsinitiative Bilan am Freitag, 19. März ,10 Uhr steht die Betroffenenperspektive im Mittelpunkt. Im Workshop beschäftigen sich die Teilnehmenden mit den Geschichten der Opfer und Betroffenen des NSU und setzen sich mit der Rolle von Medien und Behörden auseinander.
Am Freitag, 19. März, 19 Uhr, hält Peter Bierl den Vortrag „Scharlatan, Neonazi und Aluhut“ über Verschwörungsideologie und Esoterik in Zeiten von Corona.
Passend dazu geht iz3w-Mitarbeiterin Rebekka Blum am Donnerstag, 25. März in ihrem Vortrag um 17 Uhr auf antifeministische Entwicklungen bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen ein und arbeitet die Verschränkung von Antifeminismus zu Rassismus, völkischer Ideologie und Antisemitismus heraus.
In einem Online-Workshop am Freitag, 26. März, 17 Uhr werfen die Referent*innen Minh Anh Bùi und Akiko Rive von korientation e.V. einen Blick auf unterschiedliche Formen von anti-asiatischen Rassismus und wie sich diese in Folge der Pandemie verstärkt haben.
Um konkrete Handlungsstrategien gegen Verschwörungsdenken und rechte Parolen wird es im Argumentationstraining „Von A wie Aluhut bis Z wie Zwangsimfpungen“ der Gruppe Gegenargument am Dienstag, 23. März, 17 Uhr gehen.
Trotz und wegen Corona möchten die Veranstalter*innen die „Wochen gegen Rassismus“ nutzen, um einen Ort der Vernetzung zu bieten. In diesem Kontext stellen sich am Samstag, 20. März, zwischen 15 und 17 Uhr, verschiedene Gruppen der politischen Bildungsarbeit auf dem virtuellen Platz der alten Synagoge vor. Alle Interessierten können als online-Spielfigur dabei sein: https://plan5.github.io/ Am Abend steigt auf dem Online-Portal eine digitale Party zu den Beats der Bretterbude, die beim „Techno gegen Rassismus“ im Livestream von Radio Dreyeckland erklingen.

Weitere Infos: www.respect-freiburg.net

Bildquellen

  • Wochen gegen Rassismus: Light Field Studios