Das Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ bewährt sich – Wie die Cleft Kinderhilfe auch in Corona-Zeiten arbeiten kann

Hilfe zur Selbsthilfe
Foto: Cleft Kinderhilfe e.V.

Der Cleft Kinderhilfe e.V. ist bekannt für seine Arbeit im Bereich der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG-Spalte). Die Website informiert über die Fehlbildung und erläutert Behandlungsmethoden. Die LKG-Spalte ist eine der am häufigsten auftretenden Fehlbildungen mit einem Fall auf 500 bis 600 Geburten. Es gibt über 100 verschiedene Variationen der LKG-Spalte, sie werden jedoch grob in vier Spaltabschnitte unterteilt: Lippen-, Lippen-Kiefer-, Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder die isolierte Gaumen-Spalte. Die Behandlung wird in Deutschland von den Krankenkassen übernommen. Diese ist nötig, da weitere Fehlstellungen durch die Spaltung ausgelöst werden können. Je nach Variation beinhalten diese unter anderem die Verlagerung der Zunge in den Spalt hinein und/oder eine teilweise starke Beeinträchtigung der lokalen Muskulatur, die sich auf das Schlucken, Atmen und Lautbildung auswirken kann. Abgesehen davon berichten Betroffene häufig, dass sie ohne Behandlung an ihrem äußeren Erscheinungsbild leiden und stigmatisiert werden. Gesellschaftliche Ausgrenzung basierend auf dieser Fehlbildung ist kein seltenes Phänomen.
Die Cleft Kinderhilfe setzt sich in verschiedenen Ländern der Welt dafür ein, die Behandlung und Therapien der LKG-Spalte zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf einheimischen Strukturen, welche aufgebaut oder verstärkt werden sollen. Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ werden ansässige Fachleute je nach Bedarf unterstützt. Diese Philosophie bewährt sich während der jetzigen Pandemie besonders, da die Strukturen vor Ort so gefestigt sind, dass sie nicht auf ausländische Ärzte angewiesen sind. Generell werden die verschiedenen Projekte zwar ehrenamtlich von deutschen Ärzten betreut, dies dient jedoch vor allem der Weiterbildung des Fachpersonals vor Ort und findet nur einmal im Jahr statt.
Momentan wird wegen des hohen Bedarfs unter anderem ein neues Spaltzentrum in Raiganj (Indien) unter der Leitung von Dr. Swarnav Patnaik eröffnet. In Bolivien soll ein weiteres Projekt entstehen in Kooperation mit dem Chirurgen Dr. Gonzalo Torrez und in Bangladesch werden zwei Chirurg*innen ausgebildet um Personal für das künftige Spaltzentrum in Puntland zu ermöglichen. Diese und weitere Projekte sind jedoch auf finanzielle Mittel angewiesen, welche der Verein durch Spenden bereitstellt. Dabei geht es um neue oder gestiegene Kosten an einigen Standorten, vor allem durch Corona-Schutzmaßnahmen, die sich auch auf die Operationskosten auswirken. So kostest die OP 50 Euro mehr als im vorherigen Jahr. Regelmäßige Spenden macht die Hilfe des Vereins planbar und zuverlässiger. Eine Operation kostet beispielsweise 300 Euro (25 Euro pro Monat).

Spenden und weitere Informationen zu den verschiedenen Projekten: www.spaltkinder.org

Bildquellen

  • : Cleft Kinderhilfe e.V.
  • Hilfe zur Selbsthilfe: Cleft Kinderhilfe e.V.