Toxische Spiritualität: Licht und Schatten der Mystik (Vortrag & Gespräch Katholische Akademie Freiburg)

Das eine bisweilen hochgiftige Substanz entsteht, wenn eine hierarchische Organisationsstruktur auf Religiosität beziehungsweise Spiritualität trifft, ist seit den Skandalen der vergangenen Jahre um sexualisierte Gewalt in religiösen Organisationen offenkundig. Was hierbei jedoch oft unter den Tisch fällt, ist der Umstand, dass die Thematik des sexuellen Missbrauchs in religiösen Entitäten keinesfalls ein Phänomen der jüngeren Geschichte ist, sondern sehr viel weiter zurückreicht.

Dass Mystik und Religiosität ein Mittel darstellt, um unbehelligt sexualisierte Gewalt auszuüben, respektive spirituellen Missbrauch zu begehen, zeigen auch jüngste Erkenntnisse aus Frankreich. Dort übten Menschen, in überwiegender Mehrzahl Männer, über Jahre und Jahrzehnte hinweg sexuelle Gewalt aus. Für ihre Opfer galten sie als charismatische Prediger, mystisches Vorbild oder gar als Heilige. Das Perfide ist, dass die Täter ihre Taten unter dem Deckmantel einer mystisch-religiösen Ideologie begehen, welche zumeist so ausgelegt wird, dass ein Hinterfragen von Handlungen als nicht erwünscht gilt, was dazu führt, dass derartige Taten oftmals nur schwer ans Licht kommen. Aus diesem thematischen Kontinuum heraus ergeben sich eine Reihe von Fragen: Existieren vergleichbare Phänomene auch in Deutschland? Welche Rolle spielt in diesem Kontext die Mystik? Und wo entwickelt diese eine Toxizität?

Um diesen Fragen nachzugehen, findet am 12. Oktober, 19 Uhr, in den Räumlichkeiten der Katholischen Akademie Freiburg (Winterstraße 1), ein Vortrag und Gespräch mit der Fundamentaltheologin Professor Dr. Hilegund Keul statt. Getragen wird die Veranstaltung durch den „Hochenfeldener Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie“ in Kooperation mit dem Bildungszentrum Roncali-Forum Karlsruhe.

Weitere Infos unter:  www.katholische-akademie-freiburg.de

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