Silvester ohne Feuerwerk? Auswirkungen und Alternativen

Jedes Jahr lassen die Deutschen über 120 Millionen Euro buchstäblich in Flammen und Rauch aufgehen. Kaum etwas wird zwischen den Jahren so kontrovers diskutiert, wie ein mögliches Verbot des privaten Feuerwerks. Des einen Leid, ist des anderen Freud. Auch in diesem Jahr standen tausende Menschen bereits um 6 Uhr am Morgen vor den Discountern der Städte, um Böller, Raketen, Feuerwerksbatterien und Co zu ergattern. Der Preis scheint dabei kaum noch eine Rolle zu spielen, ebenso wenig wie die Auswirkungen auf unseren Lebensraum.

Doch die Folgen sind dramatisch. Allein in der Silvesternacht werden 15 Prozent der jährlichen, im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge freigesetzt. Mit mehr als 2.000 Tonnen Feinstaub ist an Silvester die höchste Feinstaubbelastung des Jahres zu messen, weshalb Expert:innen dringend dazu raten, aus gesundheitlichen Gründen am 1. Januar jene Zonen zu meiden, in denen die Belastung besonders hoch ist.

Neben dem Dreck in der Luft macht das Umweltbundesamt auch auf den Müll aufmerksam, der durch das private Feuerwerk entsteht. Allein in den fünf größten deutschen Städten Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main entstünde laut Umweltbundesamt 191 Tonnen Abfall, der zum Teil kritische Chemikalien enthält.

Besonders dramatisch wirkt sich das Feuerwerk auf die Tier- und Pflanzenwelt aus, die nicht nur durch den enormen Lärmpegel leidet. Zwar existiert ein Verbot für giftiges Arsen und Schwermetalle in den Feuerwerkskörpern, das bedeutet aber nicht, dass nicht andere Chemikalien über das Feuerwerk ihren Weg in die Natur und damit auch zurück zum Menschen finden. Darunter etwa das gesundheitsschädliche Barium oder auch Kupfer, Chlor und Magnesium, die in den Boden sikern und unter anderem das Wasser oder die Bodenqualität gefährden.

Initiativen fordern seit Jahren ein Verbot der privaten Böllerei und verweisen stattdessen auf lichtgewaltige Alternativen, um das neue Jahr gebührend und dennoch schonend für Mensch, Tier und Umwelt zu begrüßen. Dies würde aber bedeuten, dass Länder, Städte und Kommunen die Verantwortung übernehmen und beispielsweise öffentliche Laserlichtshows oder Drohnenshows anbieten, die in anderen Ländern bereits Gang und gäbe sind. Die Politik selbst scheint diese Möglichkeiten weiterhin gekonnt zu ignorieren.

Bildquellen

  • Drohnenshow über dem Louvre in Abu Dhabi: Foto: Elisabeth Jockers