Signal zum größten Völkermord in Europa: Die Reichspogromnacht am 9. November 1938

Die Nacht des 9. November 1938 gehört zu den dunkelsten der deutschen Geschichte und läutete zugleich eines der grausamsten Kapitel der Republik ein. Als Adolf Hitler mit seiner NS-Führungsriege am 9. November 1938 den Jahrestag des missglückten Münchener Hitler-Putsches (1923) feierte, wird bekannt, dass der NS-Diplomat der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, durch die Schüsse des polnischen Juden Herschel Grynszpan verstorben ist. Draufhin hält Propagandaminister Joseph Goebbels eine antisemitische Hetzrede und die ersten Anweisungen an Partei- und SA-Stellen zur Zerstörung jüdischer Synagogen und Geschäfte werden laut. Es folgt das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa: Im gesamten Land rufen Nationalsozialisten dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen zu zerstören. In der sogenannten Reichspogromnacht brannten 1.400 Synagogen, SA- und SS-Schlägertrupps zertrümmerten zahlreiche Geschäfte jüdischer Bürger:innen. Infolge des Novemberprogroms starben mehr als 1.300 Menschen, rund 30.000 Jüd:innen wurden verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt.

Um dem Vergessen der grausamen Taten des NS-Regimes und der Wiederaufleben völkischer Gesinnung entgegenzuwirken, finden im ganz Deutschland zahlreiche Veranstaltungen des Gedenkens statt. In Freiburg haben Schüler:innen der Hebelschule Stationen eines Gedenkwegs vorbereitet und laden zu einem gemeinsamen Spaziergang ein. Treffpunkt: Gedenktafel Hebelschule, Eingang Eschholzstraße, 16.30 Uhr. Im Anschluss findet um 17.30 Uhr eine zentrale Gedenkfeier auf dem Platz der Alten Synagoge statt.
In Lörrach findet eine Mahnwache auf dem Neuen Markt statt. Oberbürgermeister Jörg Lutz eröffnet um 18 Uhr die Gedenkstunde, ein Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Lörrach wird ein Gebet für die Opfer des Nationalsozialismus sprechen. Als Vertreter der Gruppe Abraham wird außerdem Pfarrer Michael Hoffmann Gedenkworte und ein Gebet sprechen.
In Rottweil findet um 18 Uhr ebenfalls eine Gedenkveranstaltung vor der ehemaligen Synagoge statt und in Villingen-Schwenningen soll um 19 Uhr ein Kranz an der Gedenktafel für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft niedergelegt werden.

Bildquellen

  • Eine brennende Synagoge in der Reichspogromnacht 1938: © HAZ-Hauschild-Archiv