Shoo Shoo Ladies: Perfekte Bühnenshow

Wir befinden uns in Las Vegas in den 40er Jahren: Drei hüpfende, singende und von keinem Schicksalsschlag zu erschütternde Damen, die „Shoo Shoo Ladies“, sind gerade aus dem Knast von Sing- Sing entlassen worden. Nach einer aufregenden Wüstenwanderung finden sich die Gestrandeten im berüchtigten Pink Flamingo Hotel als Animierpüppchen wieder. Und hier fangen die Verwicklungen überhaupt erst an: Denn das Pink Flamingo gehört einem altbekannten Gangster und die dort veranstalteten Glücksspiele dienen nicht allein der Unterhaltung, sondern vielmehr der Geldwäsche. Doch die frechen Damen sind Komplikationen bereits aus früheren Erlebnissen gewohnt.

In ihrem ersten Showprogramm vor einem Jahr war der Anfang gleich eine Beerdigung: Ihr schurkischer Lover, der Gangster Jack Farrell, war ermordet worden und so beschloss man mit frechen Songs und waghalsigen Choreographien aus dem gemeinsamen Tränenmeer einen Dollarsegen zu machen. Ausgerechnet diesem Jack Farrell begegnen die Ladies jetzt in Vegas wieder und abermals ist er der Grund für herrlich sentimentale, humorvolle und frivole Songs. Dabei gehört die swingende Damenformation zum Besten, was Freiburg in letzter Zeit auf dem Gebiet der musikalischen Kleinkunst hervorgebracht hat. Die drei ausgebildeten Sängerinnen, Stefanie Verkerk, Tanja Bertsch und Juliane Hollerbach, begeistern das Publikum im Studio im E- Werk jedenfalls auch dieses Mal wieder mit einem wahren Feuerwerk an komischen Einfällen und absurden Choreographien. Und die Verbindung von 40er Jahre Atmosphäre, schräger Kostümierung, Comedy und Swingmusik funktioniert einfach makellos. Der Funke springt bereits bei den ersten Songs über und am Ende sind die Zuschauer kaum mehr auf den Sitzen zu halten.

The Shoo Shoo Ladies and a Pink Flamingo im E-Werk
The Shoo Shoo Ladies and a Pink Flamingo im E-Werk

Und die Freiburger Schwestern der legendären „Andrew Sisters“, unterstützt von ihrer hervorragenden Begleitband, den „Buzz Buzz Boys“, fahren auch einiges zur Unterhaltung ihres Publikums auf: Da geht es gleich zu Beginn in der Garderobe der Damen in Vegas heiß zur Sache: Dort erklingt a-cappella, solo oder mit Band der eigens komponierte „Jack Farrell Blues“, Cole Porters „What is this thing called Love?“ oder der Billie Holiday Klassiker „Am I Blue“. Verbunden durch herrlich alberne Anmoderationen, für die Schlagzeuger Marco Honerkamp den geschniegelten Vegas-Conferencier gibt, folgt dann ein Ohrwurm auf den nächsten. Dabei gleichen die „Ladies“ Lücken im Dreiergespann – eine von ihnen türmt grundsätzlich in einer Nacht- und Nebelaktion zum wiederauferstandenen Jack nach Harlem – mit schrägen Einfällen aus. Überhaupt besteht der Charme des Trios in der perfekten Imitation des Zeitkolorits und seiner gleichzeitigen Parodie. Am Höhepunkt des unterhaltsamen Abends steht ein verrücktes Bingoturnier, bei dem einer Glücksfee aus dem Publikum besondere Bedeutung zukommt. Und am Ende beschließen die drei „Ladies“ unabhängig voneinander mit Mafiageldern und Jack Farrell unter dem Arm aus der Lasterhöhle zu türmen. Doch bereits am Taxistand trifft man sich wieder. Nur von Jack abermals weit und breit keine Spur. Man kann sich also sicher sein: die Geschichte geht weiter.

Weitere Vorstellungen:
6./7./ 13./14./20./21./27./28. März und 3./4. April
Studio im E-Werk | > Internetpräsenz E-Werk Freiburg

Manuel Kreitmeier

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