Globus und Fondation Beyeler präsentieren Kunstprojekt im öffentlichen Raum: Claudia Comte „Waves, Cacti and Sunsets“

In diesem Sommer wird die Schweizer Künstlerin Claudia Comte die Fassade des historischen Kaufhauses Globus in Basel (Basler Marktplatz) mit einer grossflächigen Installation umgestalten, die den Passanten einen Moment des Innehaltens im Alltag beschert. „Waves, Cacti and Sunsets“ ist der erste Teil des „Globus Public Art Project“. Während der drei Jahre dauernden Renovierung seines ikonischen Warenhauses am Basler Marktplatz lädt Globus in Zusammenarbeit mit der Fondation Beyeler Künstler:innen ein, neue ortsspezifische Kunstwerke zu konzipieren und zu realisieren, die sich mit dem Gebäude und seiner Fassade auseinandersetzen.
Das Kunstprojekt startet mit der Schweizer Künstlerin Claudia Comte, deren künstlerisches Schaffen von dem langjährigen Interesse geleitet wird, die Geschichte der biomorphen Formen und die Erinnerung an diese mittels traditioneller handwerklicher, industrieller und maschineller Verfahren zu erforschen. Comtes ortsspezifische Installationen bringen monumentale Wandgemälde mit Skulpturen zusammen, die auf spielerische Weise aus organischen Mustern und der Morphologie schöpfen. Sie legen Zeugnis ab von der Intelligenz und den transformativen Fähigkeiten der ökologischen Welt. „Waves, Cacti and Sunsets“ präsentiert sich als Fenster in eine andere Welt, eine Welt der Kontemplation, die vielfältige Anregungen bietet. Während sich ein geschwungenes, sich über die gesamte Höhe des Gebäudes erstreckendes Muster aus schwarz-weissen Linien und Streifen wie eine zweite Haut um die Globus-Fassade spannt, entfaltet das zweite Element des Werks das Panorama einer Wüstenlandschaft mit hochgewachsenen Kakteen, die in das Licht eines ebenso verführerischen wie atemberaubenden Sonnenuntergangs getaucht ist. Die Kaktus-Skulpturen entpuppen sich als spielerische Anverwandlungen der natürlichen Pflanze und bringen deren ökologische Kraft zur Anschauung: Kakteen sind widerstandsfähig und vermögen sich an die zunehmende Trockenheit in vielen Teilen der Erde anzupassen. Der Kaktus, der hier in eine comicartige Umgebung eingebettet ist, die gleichermassen Fröhlichkeit wie Optimismus verströmt, symbolisiert im Rahmen von Comtes künstlerischem Vokabular die weltweite Ausbreitung der Wüsten. Die dritte Komponente des Werks zeigt das sich wiederholende Motiv brechender Wellen, die sich wie eine Sequenz von Filmstills aneinanderreihen. Diese Wellen, die auf Bodenniveau dahinrollen, laden die Betrachtenden ein, den Blick nach oben zu richten, sodass sie ein Gegengewicht zur sich darüber erstreckenden Wüste bilden. So regt die Landschaft zum Nachdenken an: Die Wüste ist zu unwirtlich, als dass sich menschliches Leben in ihr behaupten könnte; die Kakteen sind aus Marmor gefertigt, und der Sonnenuntergang erstrahlt in einem glühenden Orange. Die in dem Werk mitschwingenden Untertöne der ökologischen Krise bilden einen unabdingbaren Kontrapunkt zur Traumlandschaft.

Bildquellen

  • Claudia Comte: „Waves, Cacti and Sunsets“: Foto: Claudia omte