Das Blut an unserer Kleidung: Die Fashion Revolution Week lädt zwischen dem 15. und 24. April zu zahlreichen Aktionen ein

1138 Menschen wurden am 24. April 2013 unter dem Schutt eines neunstöckigen Gebäudes in in Savahr, Bangladesch begraben, das insgesamt fünf Textilfabriken beherbergte. 2438 weitere Personen wurden schwer verletzt. Bereits vor dem tragischen Einsturz des porösen Gebäudes äußerten Arbeiter:innen Sicherheitsbedenken aufgrund von Rissen in den Wänden. Sie wurden ignoriert und die Belegschaft dahingehend angewiesen, die Arbeit unverzüglich fortzusetzen. In den betroffenen Textilfabriken produzierten unter anderem auch bekannte europäische Modemarken wie Mango, C&A oder Primark.
Ausgelöst durch das Unglück, taten sich weltweit engagierte Menschen und Organisationen zusammen und riefen die sogenannte Fashion Revolution Week aus, die seither jedes Jahr um den 24. April herum stattfindet. In über 90 Ländern erinnern Aktionen, Vorträge und Demon­strationen an die Missstände in der Textilindustrie.
Wer sich mit dem Thema Fast Fashion befasst, wird nicht drumherum kommen, unseren Konsum zu hinterfragen, denn schlechte Arbeitsbedingungen, Löhne unter dem Existenzminimum und die Schädigung von Mensch und Umwelt sind Auswirkungen unseres Überkonsums. Eines turbokapitalistischen Marktes, der letztendlich dazu führt, dass Moderiesen wie Zara, H&M und Co bis zu 24 neue Kollektionen im Jahr (!) herausbringen. Kleidung, die nicht nur sprichwörtlich für die Tonne gemacht wird.
In Freiburg laden diverse Veranstaltungen zwischen dem 15. und 24. April Interessierte dazu ein, sich näher mit der Kleidung, die sie kaufen und tragen, zu befassen. Im E-Werk findet in Kooperation mit der Kleiderei Freiburg (Klarastraße 80) am 21. April das Fashion Revolution Week(end) statt, bei dem nicht nur Kleidung getauscht und gehandelt wird, sondern Infomaterial zu den Themen Fast Fashion und Co ausliegt. Am 21. April, 11-18 Uhr findet wieder eine Swap It!-Kleidertausch-Party statt. Die Kleiderei, bei der man Kleidung regulär leihen und kaufen kann, lädt ins E-Werk ein, um Kleidung miteinander zu tauschen und somit den Kreislauf eines einzelnen Stückes zu verlängern. Jede:r kann bis zu 15 ausgewählte Teile mitbringen und an der Annahmestation abgeben. Unterwäsche, Socken oder kaputte Kleidung werden nicht angenommen. Für Musik und kulinarische Verpflegung ist gesorgt. Um 16.30 Uhr findet ein Filmscreening von „Reimagine Fashion“ im Kammertheater statt.

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  • In über 90 Ländern beteiligen sich Organisationen an der Fashion Revolution Week: © Lena Scherer