50 Jahre Freilichttheater

„Sein oder Nichtsein“ und „Peterchens Mondfahrt“ auf dem Breisacher Schlossberg.

Maria Tura muss ihren eifersüchtigen Gatten beruhigen Foto: Matthias Kolodziej

Seit 50 Jahren spielen die Festspiele Breisach nun schon auf dem historischen Schlossberg-Freilichttheater. Ein Grund zum Feiern für die Amateurschauspieler, die in wenigen Tagen in die neue Theatersaison starten. Kein Shakespeare-Stück, sondern die Bühnenfassung des berühmten Ernst- Lubitsch-Films „Sein oder Nichtsein“ wird von Jesse Coston nach der Vorlage von Nick Whitby als bissig- böse Anti-Nazi-Satire inszeniert. Premiere dieser frechen Komödie wird am 9. Juni, 20 Uhr, sein. Am Vorabend des zweiten Weltkrieges muss das polnische Theater-Ensemble in Warschau um seine beiden Stars Josef und Maria Tura auf politischen Druck die Proben für das satirische ‚Gestapo‘-Stück abbrechen und stattdessen weiterhin den „Hamlet“ aufführen. Während der eitle Josef Tura seinen Hamlet-Monolog hält, hat seine Ehefrau ein Rendezvous mit dem jungen Fliegerleutnant Sobinski in ihrer Garderobe. Dieser will nach dem Kriegsausbruch verhindern, dass der Nazi-Agent Professor Silewski eine Namensliste mit polnischen Untergrundkämpfern an die Nazis übergibt und bittet die Turas und ihre Kollegen um Unterstützung.

In den Uniformen aus dem Bühnenfundus schlüpfen die Schauspieler selbst in die Rollen der deutschen Besatzer, um in den Besitz der Liste zu kommen und diese zu vernichten. Sie führen die Gestapo nach allen Regeln der Schauspielkunst an der Nase herum, treiben ihre Aktionen auf eine gefährliche Spitze und spielen nun plötzlich buchstäblich um „Sein oder Nichtsein“. Am 17. Juni, 15 Uhr, startet das Junge Theater mit seinem Regisseur Peter W. Hermanns den Countdown ins Weltall für „Peterchens Mondfahrt“. Das gleichnamige Märchen von Gerdt von Bassewitz feiert übrigens in diesem Jahr 100 Jahre Uraufführung. Einst hatte der Maikäfer Sumsemann sein sechstes Bein verloren, als ein Holzdieb seinen Baum fällte und die gute Nachtfee den Bösewicht samt Beinchen darauf hin auf den Mond verdammte. Nur zwei Kinder, die noch nie in ihrem Leben ein Tier gequält haben, können Sumsemann helfen. Peter und Anneliese lernen in einem Schnellkurs fliegen und machen sich mit dem Maikäfer auf die beschwerliche Reise zum Mond, für die sie nur eine Nacht Zeit haben. Nach der Landung auf dem Erdtrabanten müssen sie sich im Kampf gegen den bösen Mann im Mond bewähren. Weitere Aufführungen: „Sein oder Nichtsein“ 16. (ausverk.)/ 23. /30. Juni; 7./8./14./15./21./ 22. Juli; 11./ 12./18./19./25./26. August; 1./2./8. September. Beginn jew. 20 Uhr. „Peterchens Mondfahrt“: 24. Juni; 1./8./15./22. Juli; 19./26. August; 2./9. September. Beginn jew. 15 Uhr. Abendvorstellung am 31. August, 19 Uhr.