Wie gelingt der digitale Wandel in der Kunsthochschulbildung? ABK Stuttgart, HfG Karlsruhe und Kunstakademie Karlsruhe erhalten Förderung im Rahmen der Ausschreibung „Lehrarchitektur“
Wie sieht eine zeitgemäße Kunsthochschulbildung in Zeiten des digitalen Wandels aus? Dieser Frage gehen die drei großen Kunsthochschulen des Landes – die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK Stuttgart), die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG Karlsruhe) und die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe – nach, die nun mit ihrem gemeinsamen Projektantrag „Digitale Souveränität für Kunsthochschulen“ im bundesweiten Wettbewerb „Lehrarchitektur“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre zur Förderung ausgewählt wurden. Das mit einem Finanzrahmen von rund 4,4 Mio. Euro beantragte Verbundvorhaben gehört zu 119 geförderten Projekten aus 228 eingereichten Anträgen und wird ab Oktober 2025 über eine Laufzeit von bis zu sechs Jahren umgesetzt.
Digitale Lehrinfrastruktur für eine zeitgemäße Kunsthochschulbildung
Mit dem Projekt „Digitale Souveränität für Kunsthochschulen“ entwickeln die drei Hochschulen gemeinsam eine hochschulübergreifende digitale Lehrinfrastruktur, die sich an den besonderen Anforderungen künstlerischer Lehre und Forschung orientiert. In diesem Rahmen verstehen die Insitutionen diese Initiative als Pionierleistung, da sie über isolierte Einzelinitiativen hinausgeht und eine strukturierte, nachhaltig verankerte Infrastruktur mit gemeinsamer Steuerung schafft.
Im Fokus stehen digitale Lösungen, die projektbasierte Arbeitsweisen ermöglichen, Produktions-, Dokumentations- und Publikationsprozesse synchronisieren, den Umgang mit heterogenen und interdisziplinären Projekten sowie mit besonderen (Forschungs-)Datenformaten unterstützen. Die Infrastruktur basiert auf den Leitprinzipien Souveränität, Offenheit, Mündigkeit und Nachhaltigkeit – zentral im Kontext einer reflektierten und verantwortungsvollen künstlerischen Praxis.
Weiter zielt ein begleitendes Lehr- und Schulungsprogramm auf die Entwicklung einer Kultur der Datensouveränität und digitalen Mündigkeit innerhalb der gesamten Hochschulgemeinschaft ab. Die im Projektverlauf entwickelten Strukturen sollen dauerhaft in den Hochschulen verankert und perspektivisch auf weitere Institutionen übertragen werden. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines Ateliers Digitale Souveränität, das Kunsthochschulen in ihrer digitalen Transformation berät und praxisbewährte Modelle adaptiert.
Innovationsimpuls durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre
Mit der Ausschreibung „Lehrarchitektur“ unterstützt die Stiftung Innovation in der Hochschullehre neuartige, strategisch wirksame Strukturen zur Stärkung von Studium und Lehre. Die Förderung der baden-württembergischen Kunsthochschulen ist Teil eines größeren Erfolgs für das Land: Insgesamt fließen über 71 Millionen Euro in 15 Projekte an 14 Hochschulen in Baden-Württemberg. „Die Hochschulen in Baden-Württemberg haben mit ihren innovativen Lehrkonzepten überzeugt. Das ist ein großartiger Erfolg und zeigt, welch kreatives Potenzial in unseren Hochschulen steckt“, so Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.
Weitere Infos:
- Übersicht der ausgewählten Projekte: Liste der geförderten Projekte (PDF)
- Auswertung der Ausschreibung: Ergebnisbericht (PDF)
- Informationen zur Ausschreibung „Lehrarchitektur“: Website der Stiftung Innovation in der Hochschullehre
Bildquellen
- Wie gelingt der digitale Wandel in der Kunsthochschulbildung? ABK Stuttgart, HfG Karlsruhe und Kunstakademie Karlsruhe erhalten Förderung im Rahmen der Ausschreibung „Lehrarchitektur“: Foto: Ron Lach/pexels