Freiburger HipHop-Band „Zweierpasch“ dreht Anti-Waffen-Video / 44. Markgräfler Friedenswochen

Das Video Panzer Politik Poesie der Freiburger und Straßburger HipHop Band Zweierpasch ist heute erschienen und beherbergt eine gesellschaftsrelevante Message. Dabei geht es in dem neuen Video der Rapper ungewohnt waffenlastig zu. Textlich prangern die Friedensaktivisten die G36-Deals, Rüstungsindustrie und gefährliche Machtspiele an. Dabei nehmen sie Hörer*innen mit in dunkle Sphären und bleiben schonungslos. Auch die deutsche Politik kommt ins sprichwörtliche Visier der Musiker*innen. „Export, Überschuss, Steuergelder, Bundestag, Rendite, Mindestlohn, Afghanistan, SPD, CDU, CSU, AfD, Streichholz, Benzin, Artillerie“, lautet es in dem über 4-minütigen Track. Mit dem Refrain „Es macht bang bang, alle 14 Minuten“ beziehen sich Zweierpasch auf Schätzungen des RüstungsInformationsBüros (RIB e.V.). Demnach soll alle 14 Minuten weltweit ein Mensch durch eine Kugel aus dem Lauf einer Waffe des deutschen Rüstungsexporteurs Heckler & Koch sterben.
Es ist ein eindringlicher Appell für Frieden und Abrüstung. Hörer*innen werden durch den stampfenden, beinahe bedrohlich wirkenden Beat aufgeweckt, die beeindruckend gut gefilmte Szenerie tut ihren Rest. Ein Kurzfilm im Gangster-Movie-Look.
Zweierpasch ist längst kein ungeschriebenes Blatt mehr. 2017 waren sie „Freiburgs Band des Jahres“, 2018 haben sie in Paris die wichtigste deutsch-französische Auszeichnung erhalten: den Adenauer-de-Gaulle-Preis. Seit vielen Jahren setzen sich die Musiker*innen mit Musik und Bildungsprojekten grenzüberschreitend für Frieden ein. Sie tourten durch Krisengebiete wie die Ukraine nach der Maidan-Revolution oder das terrorgeplagte Westafrika, sie spielten beim bundesweiten Anti-Waffen-Staffellauf „Frieden Geht“ und gehen 2021 mit Master Soumy aus Mali auf Freedom-Tournee durch Europa.

Weitere Infos: Instagram | Facebook | Twitter | YouTube
Live zu sehen gibt es die Band am 21. November im Jazzhaus Freiburg (18 Uhr & 20 Uhr)

44. Markgräfler Friedenswochen

Wer sich weiter zu dem Thema informieren möchte, findet interessante Infos und Aktionen bei den 44. Markgräfler Friedenswochen. Die Veranstaltungen werden in diesem Jahr auf die Gefährdungen des inneren Friedens durch erstarkende nationalistische Kräfte aufmerksam machen. Zudem verweisen sie auf das unzulängliche Engagement Deutschlands für eine Politik der zivilen Konfliktbewältigung.
Zur Eröffnung der Friedenswochen zeigt der DGB Markgräflerland am 3. November den Dokumentarfilm „Die Stille Schreit“ über das Schicksal von zwei jüdischen Familen aus Ausgburg im Müllheimer Kino.
Im vergangenen Jahrhundert erlebte Europa zwei große Kriege. Am Volkstrauertag, den 15. November, wird der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Der Friedensrat setzt sich ein für einen Volkstrauertag ohne Militär, weil den bisherigen Opfern keine neuen hinzugefügt werden sollen. Zudem machen die 44. Markgräfler Friedenswochen darauf aufmerksam, dass Kriege auch vom Markgräflerland aus geführt werden. Müllheim ist Stationierungsort der Deutsch-Französischen Brigade, einem militärischen Großverband, der dazu bestimmt ist, Kriege in aller Welt zu führen. Einer der Einsatzorte der Brigade ist Mali. Welche gewaltfreien Alternativen es zum militärischen Einsatz in Mali gibt, darüber gibt Dr. Anthea Bethge in einem Vidochat veranstaltet vom Arbeitskreis Frieden im Evang. Kirchenbezirk Breisgau- Hochschwarzwald am 17. November Auskunft.
Weitere Infos: www.friedensrat.org

Bildquellen

  • Zweierpasch in Mali: © Zweierpasch