Zuzanna Czebatul ist die neue Werkstattpreisträgerin der Kunststiftung Erich Hauser

Zuzanna Czebatul erhält den mit 15.000 Euro dotierten Werkstattpreis der Kunststiftung Erich Hauser – die Auszeichnung bietet der Künstlerin zudem die Möglichkeit, mehrere Wochen in der Werkstatthalle der Kunststiftung Erich Hauser zu arbeiten und die dabei entstandenen künstlerischen Arbeiten in einer anschließenden Ausstellung vor Ort zu präsentieren. Die Künstlerin wurde von einer Fachjury, bestehend aus Ute Stuffer, Direktorin Kunstmuseum Ravensburg, Judith Irrgang, Leiterin Kunstsammlung Frieder Burda, und Jürgen Knubben, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender Kunststiftung Erich Hauser, ausgewählt. Der Preis wird an junge aufstrebende Bildhauer*innen vergeben, um sie in ihrem Werdegang mit einem Preisgeld, Arbeitsraum sowie einer Ausstellung in der Kunststiftung zu unterstützen.

Zuzanna Czebatul (*1986, Polen) lebt und arbeitet in Berlin, nachdem sie an der Städelschule in Frankfurt am Main, an der Universität der Künste Berlin sowie in New York am Hunter College als Fulbright-Stipendiatin studierte. Ihre Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Ihr noch junges Oeuvre kennzeichnet sich durch eine ganz eigene Handschrift aus: Auf geistreiche und humorvolle Weise erzählen ihre Arbeiten meist von hegemonialen Herrschaftssystemen und Machtverhältnissen und dem Zusammenspiel von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Interessen. So rüttelt sie mal humoristisch und mal ernsthaft an den Fundamenten einer männergemachten Welt. Phallische Formen, sinnliche Muster, Materialien und Oberflächen verströmen eine alle Geschlechter vereinende Erotik. Ihre Arbeiten –  die von raumgreifenden Installationen über Bodenarbeiten bis hin zu großformatigen Büsten reichen – bedienen sich dabei einer Fülle von Materialien wie Textilien, Plüsch, Vlies aber auch Kunstharz, Glas oder Beton. Aus der Juryentscheidung zur Preisträgerin Zuzanna Czebatul heißt es: „Als junge Künstlerin unserer Zeit ist Czebatul geradezu prädestiniert, sich mit Erich Hausers bildhauerischen Kosmos auseinanderzusetzen. Mit ihrer Sensibilität wird sie die herausfordernd männlichen und wuchtig in Stahl gezwungenen spitzen und dominanten Formen Hausers in eine queere feminine Skulpturenwelt aufgehen lassen.“

 

Bildquellen

  • Zuzanna Czebatul: © Stini Roehrs