Zur aktuellen Situation wohnungsloser Menschen in Freiburg

Der Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit (aks) Freiburg veröffentlichte nun einen Offenen Brief, in dem auf die prekäre Situation wohnungsloser Menschen im Winter sowie zu Zeiten der Pandemie aufmerksam gemacht wird. „Bereits im Spätsommer warnten Gesundheitsexpert*innen und Virolog*innen vor einer neuen Welle der Pandemie. Doch trotz der Erfahrungen des letzten Winters fehlt in Freiburg ein umsichtiges Konzept, das wohnungslose Menschen vor einer Infektion mit dem Virus sowie der Kälte gleichermaßen schützt und die Lebenslage wohnungsloser Menschen nachhaltig und langfristig verbessert“, heißt es dort. Noch im November 2021 kündigte die Stadt Freiburg für die Monate November bis März ein umfangreiches und neues Winterkonzept an, das einen Kältebus sowie ein Wärmestüble beinhaltet – „Gespräche mit Adressat*innen und Fachkräften der Wohnungslosenhilfe bestätigen jedoch unsere Einschätzung: Nicht nur wurde das bestehende Konzept bislang unzureichend umgesetzt, es setzt erneut lediglich auf Symptom- anstelle von Ursachenbekämpfung“, heißt es weiter im aktuellen Offenen Brief des aks. Auch die Situation in der städtischen Notunterkunft „Oase“ sei sehr angespannt – in den vergangenen Monaten soll die Unterkunft fast durchgehend komplett belegt gewesen sein. Insbesondere durch die Pandemie, aber auch den kalten Winter habe sich die Lage weiter zugespitzt – Platzmangel sorgt zudem dafür, dass weiterhin bis zu vier Personen in einem Zimmer untergebracht werden müssen, sodass die Infektionsgefahr für wohnungslose Menschen weiter steigt.

Positiv angenommen wurden jedoch die vergangenen Impfaktionen der Stadt Freiburg, bei der insbesondere wohnungslose Menschen und Fachpraktiker*innen geimpft wurden. Zugleich sei die Angst wohnungsloser Menschen vor Impfreaktionen groß, insbesondere im Winter, wo nicht genügend Schlaf- und/oder Rückzugsorte zur Verfügung stehen. „Die Perspektive eine solche Impfreaktion im Winter auf der Straße oder in einer überfüllten Notunterkunft durchstehen zu müssen, ist abschreckend. Wer sich gegen Covid-19 impfen lassen will, braucht die Zusicherung, zumindest für einige Tage sicher und geschützt unterzukommen. Dies sollte durch Bereitstellung von Unterkünften abseits der „OASE“ oder Übernachtungsgutscheine für Pensionen oder Hotels sichergestellt werden“, fordert der Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit (aks) Freiburg.

Den gesamten Brief finden Sie hier: https://aksfreiburg.wordpress.com/2021/12/22/zur-aktuellen-situation-wohnungsloser-menschen-in-freiburg/

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  • zur aktuellen Situation wohnungsloser Menschen in Freiburg: Foto: Ben_Kerckx/Pixabay