Zeitgenössische Kunst in der Galerie im Tor in Emmendingen

Die Sonderausstellung „Landscapes“„ der gebürtigen Freiburger Künstlerin Marianne Hopf ist seit dem 13. September zugänglich. Eine Wendeltreppe führt hinauf zu den zwei Etagen in die Ausstellungsräume. Die kleinen Räumlichkeiten suggerieren in ihrer Schlichtheit Ruhe und Besonnenheit. Als Besucher*in fühlt man den Stillstand der Zeit. Hier werden seit September Marianne Hopfs Bildwerke, inspiriert vom Inselstaat Island, gezeigt. Die Exponate geben den Räumlichkeiten eine belebende Wirkung und suggerieren Dynamik, Freiheit und den Fortlauf von Bewegungen. Seit 2016 bereiste die Künstlerin zusammen mit der Kunsthistorikerin Dr. Susanne Ließegang Island mit seiner ungewöhnlichen Schönheit. Die Faszination gilt bei beiden Frauen der „Dynamik, die einfach spürbar ist.“ Das Gebirge ist anders, Vulkane fügen sich künstlerisch in die Szenerie und stechen zugleich heraus. Mit der derzeitigen Sonderausstellung wird nicht nur ein Abdruck der Landschaft geschaffen, sondern ein exklusiv persönlicher Eindruck durch die Künstlerin. „Ich brauche etwas Anderes“ war für die Künstlerin der Anstoß sich mit dem Fremden auseinanderzusetzen. Wie genau entstehen die impressionistischen Werke? Zuerst ist da die Idee, dass am Ende ein Bild entsteht. Ein Prozess auf der Leinwand und mit der Leinwand. Die reine Pigmentierung der Aquarellfarben verleiht der Arbeit eine leuchtende und lebendige Qualität. Genutzt wird die individuelle Maltechnik von „Schütten und Heben.“ Nach dem Farbauftrag wird die Leinwand angehoben, sodass sich die Farben individuell verteilen. Eine spielerische Komposition der Farben macht die Leinwand zur Performance, zur Bühne des Lebens. Warum gerade Island? „Weil es der stetigen Veränderung unterliegt“, so Hopf. Pulsierende Vulkane, Gletscherläufe, Vulkangestein, rustikale Felsen, kleine Fjorde und Flüsse, die fast schon pittoresk wirken. Alles ist explosiv, alles pulsierend. Eine Wanderung auf Jahrzehnte alter Lava. Für uns eine ungewöhnliche aber faszinierende Landschaftskulisse. „Nichts ist sicher, nichts ist beständig.“ Wer in Hopfs Werken Island als Abbild sucht, dem ist nicht geholfen. Vielmehr geht es darum wie erst durch die Augen des Betrachters Island entsteht. Hierbei ergeben sich automatisch Fragen: „Wo fließt was? Wo stoppt es?“ Denn beim genauen Hinschauen passiert ganz viel. „Neues entsteht aus Bewegungen, aus Brüchen“. So können wir die Beobachtung weiterführen: Wo nehmen wir die Grenzen als Mensch wahr? Ich bin der Meinung: die Bilder berichten darüber.
Landscapes. Galerie im Tor, Lammstr. 30, Emmendingen. Geöffnet: Mi 14 – 17 Uhr. So 12-17 Uhr. Bis 18. Oktober 2020.

Bildquellen

  • Die Künstlerin Marianne Hopf zeigt ihre Arbeiten: Galerie im Tor