Der Tuniberg – ein Trüffelland?

Hündin Alba mit
Ökowinzer Heinrich Gretzmeier
auf Trüffelsuche. © Öko Wein- und Sektgut Gretzmeier

Heinrich Gretzmeier ist ohne Zweifel ein „umtriebiger“ Winzer. Er produziert nicht nur edle, ökonomisch angebaute Weine in Merdingen am Tuniberg, sein Markenzeichen sind auch mehr als 25 Edelbrände aus der eigenen Hausbrennerei und hier so seltene Sorten wie Speierling, Bohnapfel, Eisbeeren, Dornspfliemli, Feldzwetschge oder Alexander Lucas, um nur einige wenige zu nennen. Hinzu kommt der Gin Gin 67, der erste Tuniberg Dry Gin „mit der Sonne destilliert“.

Vor nunmehr bald 10 Jahren kam Gretzmeier nach Besuchen im schönen Burgund und weinseliger Nacht auf die „Schnapsidee“ auf seinem Gut Trüffel anzubauen. Die teuren Edelpilze stehen indes in ihrer wilden Form unter strengem Artenschutz und dürfen normaler Weise in Deutschland weder gesucht noch gar ausgebuddelt werden. Statthaft ist es aber, auf eigenem Grundstück Trüffel anzubauen und hiernach auch abzuernten. Diese Prozedur ist indes keineswegs einfach. Dazu braucht man zunächst einmal so genannte „Trüffelbäume“, die eine Symbiose mit den Edelpilzen eingehen. Junge Eichen und Buchen gehören hierzu, auch Haselnüsse.

Die müssen aber zunächst einmal auf geeigneten Böden wachsen, und wenn alles gut geht, zeigen sich nach sieben oder acht Jahren die ersten kleinen unterirdischen Knollen. Menschen finden sie dann aber kaum, dazu braucht es der Hilfe eines speziell abgerichteten und ausgebildeten Trüffelhundes. Alba heißt der getreue Helfer des Winzers, ein Rassehund der italienischen Gattung Lagotto Romangnolo, mit dem er nun die vorbehandelten Teile seiner Weinberge durchkämmt und der dann hier und da ein „Trüffeli“ aufspürt. Im Piemont, in Burgund und der Provence hat Gretzmeier immer wieder recherchiert und gelernt, wie die besten Trüffel sein und munden sollen. Edel zu edel ist sein Motto, in dessen Einklang er beispielsweise seine besten Spätburgunder oder Chardonnays als korrespondierende Weine anbietet.

Dem Weingut ist eine romantische Straußwirtschaft angeschlossen. „Die Leute sind neugierig, sie kommen jetzt hauptsächlich wegen der Trüffel“, so Frau Gretzmeier“, wenngleich unsere neue Spezialität, der Trüffel-Flammkuchen, nicht ganz billig sein kann. So um die 15 Euro, aber seinen Preis ist er unbedingt wert“. Da kann man sich nur anschließen. Guten Appetit.#

Sahar F. Kratz