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Literatur | Freiburg | Theater Freiburg |
»Die drei Jahre zwischen 1966 und 1969 verliefen wie im Rausch, mal strahlend hell, mal im tiefsten Dunkel, euphorisch und verzweifelt, fast wie im Kino. Nur mit dem Unterschied, dass wir keine Zuschauer waren, sondern Akteure, mittendrin. Die Zeit hat uns geprägt, und wir haben die Zeit geprägt. Das gilt bis heute.«
Gretchen Dutschke interpretiert die kurze Geschichte der »68er« als eine antiautoritäre Kulturrevolution , in deren Folge sich die Entwicklung hin zu einer offenen, demokratischen und toleranten Gesellschaft in der Bundesrepublik vollzog – gegen alle Widerstände abweichender Interpretationen infolge der Ereignisse, die zum sogenannten Deutschen Herbst führten.
Nicht zufällig erscheint zum 50-jährigen Jubiläum der 68er-Bewegung Gretchen Dutschkes bilanzierende Einordnung der Geschehnisse. Besonders berufen ist sie hierzu, weil sie nicht einfach nur die Perspektive der Zeitzeugin innehat. Als Frau des »Visionärs der Studentenrevolte«, Rudi Dutschke, vermag sie es als unmittelbar Beteiligte zu sprechen, hat sich dabei aber stets den Blick einer ursprünglich nur zum Studium aus Amerika gekommenen Beobachterin bewahrt.
So liest sich »1968. Worauf wir stolz sein dürfen« für diejenigen, die sich aus eigener Erfahrung an die Bewegung der 68er erinnern, wie ein aufschlussreiches Kaleidoskop des Geschehenen. Für die Nachgeborenen verzeichnet es die Errungenschaften dieser Kulturrevolte in Deutschland als Narrativ deutscher Nachkriegsgeschichte, vermittelt aus einer Perspektive distanzierter Beobachtung und aktiver Teilnahme.
Den Stolz Gretchen Dutschkes, der auch Eingang in den Untertitel des Buches fand, versteht die Autorin durchaus als Provokation. Bewusst will sie damit den Bogen zur unmittelbaren Gegenwart schlagen und sich der begrifflichen und politischen Vereinnahmung solcher tradierten, identifikatorischen Impulse entgegenstellen.
Text: Veranstalter
Theater Freiburg
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79098 Freiburg
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