Veranstaltungsdetails

Fr   20. September 2019
Kunst Freiburg Depot.K
19:00 Uhr: Vernissage – Petra Göhringer-Machleid & Peter Boué

Neue Skulpturen von Petra Goehringer Machleid





Vielfältig und spannungsreich wirkt das Werk der im Badischen Ettenheim lebenden Künstlerin Petra Goehringer Machleid - changierend zwischen Natur und Artefakt, klarem Kalkül und scheinbarer Urwüchsigkeit. Ein unverwechselbares, entschieden plastisches Werk in dem (ausgehend von der Malerei) das Material immer im Vordergrund steht. Unverwechselbar ihre Liebe zum Kontrast, etwa in der Kombination scheinbar unvereinbarer Werkstoffe: Beton und Paraffin. Das Feste und das Wachsweiche, das Opake und das Transparente. Inszenierte, behutsam austarierte Spannungen. Dann das Thema Licht: Es bricht sich an Ecken und Enden, durchdringt kristallin anmutende Quader, folgt der Wellenbewegung einer vermeintlich geologischen Struktur. Tatsächlich betrachten wir viele dieser - fast immer wie ausschnitthaft wirkenden - Schöpfungen mit quasi geologischen Neugier, folgen Spannungen und Verwerfungen, materiellen wie geistigen. Farblich nuanciert im breiten Spektrum der Grauwerte, verzichtet die Künstlerin auf grelle Effekte. Was die Aufmerksamkeit des Betrachters fesselt, ist nie die erratische Wucht des Ganzen, vielmehr das luzide, beinahe fliessende Zusammenspiel der Teile. Die harmonische Gesamtwirkung verliert die exakt planende Künstlerin dabei nie aus den Augen. Bei allem möglichen Befremden, ist ihren stark rhythmisierten Strukturen doch unübersehbar ein Ordnungsprinzip „eingeschrieben“, das sie auch in den Schöpfungen der Natur am Werke sieht. Dem entspricht auch eine zunehmende Neigung zur Geometrie. Wenn sie in ihren jüngsten Werken quasi geologische Schichtungen von eisernen Quadraten und Ringen durchstoßen lässt, welche die Materialschichten sowohl durchbrechen, als auch zusammen halten. Auch in der neuen Strenge und optischen Zentrierung erstarrt nie das Raumbild zum formalen Zeichen. Stets bleiben ihre Arbeiten der Künstlerin organisch und spannungsreich, auch wenn ihnen offenbar ein anderes, quasi geologisches Zeitmaß zugrunde liegt - der Wunsch nach Entschleunigung.



S.Tolksdorf





PeterBoué



Mittels Fettkreide und Lackfarbe, teils auch aus einer Kombination von Zeichnung und Kopierverfahren kreiert er Schauplätze, die auf reale städtische und landschaftliche Räume verweisen. Die in Schwarz-Weiß gehaltenen, teils bis ins tiefste Dunkel führenden Terrains des Künstlers lassen oft an Film-Stills denken: Standbilder einer mysteriösen Geschichte, die sich in den Köpfen der Betrachter und Betrachterinnen weiter entfaltet.



Brachflächen und ruinenartige Bauten, die sich dort im Zwielicht zeigen, lassen an untergegangene Zivilisationen denken und an die Fragilität der Strukturen, Häuser, Städte, Fortbewegungsmittel, in denen wir uns in der Welt einzurichten und durch diese hindurchzunavigieren suchen.



Nach: Belinda Grace Gardner im Katalog NATURE OF MY GAME (Textem Verlag 2013)



Eintritt frei



Ausstellung vom 21.Sept. bis 20.Okt.2019



Öffnungszeiten: Di-Fr 16-19, Sa+So 18-19Uhr



www.depot-k.com



Text: Veranstalter


Depot.K
Hauptstr. 82
79104 Freiburg
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