Freiburger Immoralisten führen das Stück „Stammheim“ auf

Stammheim, der Stuttgarter Hochsicherheitstrakt, in dem die Heerführer der „Rote Armee Fraktion“ (RAF) einsaßen, gilt seit den 70er Jahren als Inbegriff des Konfliktes zwischen Staat und der Terrororganisation. Entsprechend hoch ist daher der Anspruch, den die Immoralisten mit diesem Stück an sich und ihr Publikum stellen; es ist bereits das dritte, mit dem sie die deutsche Psyche mitsamt ihren ideologischen Verstrickungen aufs Korn nehmen.

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Jeder liebt den Falschen oder keinen außer sich selbst

Sie ist süß, die Christine (Chris Juliane Meiser), wenn auch ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Sie glaubt an die ewige Liebe und gibt sich dem Studenten Fritz hin, einem vermögenden Stutz aus gutem Hause (Jochen Kruß). Der fühlt sich in ihrer Nähe wohl, vielleicht liebt er sie auch, irgendwie; aber die Ewigkeit interessiert ihn nicht. Immerzu muss er an diese reiche verheiratete Frau denken, zu der er eine leidenschaftliche Affäre hat – und an deren eifersüchtigen Ehemann, der ihn bedroht (Florian Wetter). Vor ihm versucht ihn sein Freund Theodor (Uwe Gilot) zu bewahren, dessen Verhältnis zu Frauen von keinerlei Leidenschaft, dafür aber von pragmatischer Genussfähigkeit geprägt ist.

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