Stadtteildetektive – Kinder erforschen ihren Stadtteil

Die Aktionsräume, die Kindern in ihrem Wohnumfeld zur Verfügung stehen, sind mitentscheidend dafür, ob Kinder ihr natürliches Bedürfnis nach Bewegung ausleben können, und somit ein wichtiger Faktor für die gesunde Entwicklung von Kindern. Mit dem Beteiligungs-Projekt „Stadtteildetektive“ hat sich das Kinderbüro der Stadt Freiburg zum Ziel gesetzt, nach und nach jeden Freiburger Stadtteil aus Kindersicht zu analysieren und die Ergebnisse für eine kindgerechte, gesundheitsbewusste und zeitgemäße Stadtplanung zu nutzen. Die Stadtteile Littenweiler, Kappel, Zähringen, Brühl-Beurbarung, Haslach, Mooswald und Weingarten sind bereits auf diese Weise untersucht worden.

In vier Schritten werden die Kinder als Experten in eigener Sache am Verfahren beteiligt: durch eine Vorbefragung, die eigentliche Stadtteilerforschung, eine anschließende Begehung gemeinsam mit Vertretern des Garten- und Tiefbauamts, des Stadtplanungsamts und anderer Dienststellen, sowie einer gemeinsamen Umgestaltung eines unbeliebten Orts im Stadtteil. Da es für die Kinder wichtig ist zu sehen, was aus den erarbeiteten Kinderergebnissen resultiert, findet circa eineinhalb bis zwei Monate nach der Stadtteilbegehung eine Ergebnisrückschau mit den Kindern statt, die das Projekt abschließt. Langfristiges Ziel ist es, eine Bestandsaufnahme aller Stadtteile aus Kindersicht zu erarbeiten und so die Lebenslage von Kindern in Freiburg zu verbessern.
Das Projekt richtet sich an die dritten und vierten Klassen der Grundschulen im jeweiligen Stadtteil. Da Kinder in diesem Alter meist schon ohne Erwachsene unterwegs sind, kennen sie die schönen und weniger schönen Orte sowie die Gefahrenquellen. Dritt- und Viertklässler haben ein großes Interesse, ihren Stadtteil zu erkunden und beliebte Spielorte mit Freunden aufzusuchen.
Ungeeignete Aktionsräume schränken die Spielmöglichkeiten von Kindern außerhalb der Wohnung stark ein. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, will das Kinderbüro mit dem Projekt „Stadtteildetektive“ herausfinden. Dabei ist das Expertenwissen der Kinder sehr nützlich, denn sie kennen ihre Wohnquartiere meist besser als Erwachsene. Nur durch die Beteiligung von Kindern ist es möglich, ihre Bedürfnisse und Interessen in Erfahrung zu bringen und für die Gestaltung von Plätzen und Wegen zu nutzen.
Zu einer funktionierenden Zivilgesellschaft gehört es dazu ,bereits in frühem Alter das Demokratieverständnis zu bilden. Durch den Einsatz für ihre eigenen Belange und die damit zusammenhängende Motivation zur Eigeninitiative können Kindern innerhalb dieses Projektes zudem grundlegende demokratische Zusammenhänge sichtbar gemacht werden.

Das Kinderbüro:
Das Kinderbüro der Stadt Freiburg ist eine städtische Interessensvertretung für Kinder in Freiburg. Das Kinderbüro ist ebenso eine Anlauf- und Beratungsstelle für Kinder, Eltern und Fachleute. Es führt verschiedene Projekte zu den Themen Stadtgestaltung und Kinderrechte durch, vertritt die Belange der Kinder in den städtischen Gremien, arbeitet in Arbeitskreisen und ist landes- und bundesweit vernetzt.
Kontakt: Kinderbüro der Stadt Freiburg, Andrea Wagner (Leiterin), Jacobistr. 14, 79104 Freiburg, Tel. 0761/201-3456, Fax: 0761/36889666, E-Mail: Kinderbuero@stadt.freiburg.de, www.freiburg.de/kinder.

– Weltkindertag –

Am Sonntag, 18. September, 14 bis 18 Uhr, findet der Weltkindertag im Seepark statt. Motto: „Kinder haben was zu sagen“. Rund 50 Mitveranstalter halten ein buntes Potpourri an kostenlosen Spiel- und Informationsangeboten für Kinder und Familien bereit.

 

Bildquellen

  • CIMG0919: Stadtteildetektive Mooswald bei der Stadtteilbegehung, Foto: Kinderbüro der Stadt Freiburg

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