Mit den Hörgewohnheiten spielen: Das ZKM in Karlsruhe startet im Februar in die neue Konzertreihe TURNS
Im Februar startet am Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe mit TURNS eine neue Konzertreihe, die mit den Hörgewohnheiten des Publikums spielen wird. Im Klangdom werden fortan einmal im Monat neue Perspektiven auf elektronische Musik, Klangkunst und Sound Art geworfen – kuratiert von Lea Luka Sikau. Internationale und lokale Künstler:innen regen dazu an, unser Verständnis von Sound zu erweitern – in Performances, partizipativen Installationen und interaktiven Formaten. Elektro-Trash wird zum Chor, Musik trifft auf Bauchgeräusche, Gamer:innen werden zu Performenden. Der Publikumsraum rückt dabei selbst ins Zentrum und wird ein Ort des gemeinsamen Erlebens, in dem man sich neu begegnen und Klang spielerisch befragen kann. Internationale und lokale Künstler:innen präsentieren Performances, partizipative Installationen und spielerische Ansätze, die die Zuhörenden in den Mittelpunkt rücken.
Thematisch setzen drei kuratorische Zyklen den Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe: SOUNDING CYCLES (Februar–April 2025), SOUNDING OUT HEALTH (Mai–August 2025) und SOUNDING OUT CONNECTION (September–Dezember 2025). Sie verbinden gesellschaftliche Diskurse, künstlerische Forschung und musikalischen Ausdruck zu immersiven Erlebnissen, bei denen der Prozess und das kollektive Experimentieren im Vordergrund steht.
Der erste Zyklus SOUNDING CYCLES widmet sich zyklischen Rhythmen, kreisenden Bewegungen und repetitiven Schwingungen. Künstler:innen inszenieren Eigendynamiken von Material, kehren das politische Moment von Sound in den Vordergrund und verweben vergangene Traditionen mit Motion Capture.
Zum Auftakt der Reihe findet am 14. Februar, 19 Uhr, ein Doppelkonzert statt. Zu Gast sind die rumänische Sound Artist Ioana Vreme Moser, die Sopranistin Nina Guo sowie der Klangkünstler Max Eilbacher. In „Screaming Minerals“ legt Ioana Vreme Moser den Fokus auf die toxische Rückkehr elektronischer Bauteile. Von tiefen Minen und Kosmetiksalons bis hin zu verseuchten Ödlandschaften zeigt Moser in einer experimentellen Performance, wie sich Toxizität von unseren Lippen auf unsere Maschinen ausbreitet.
Danach entfaltet sich Morton Feldmans Werk „Three Voices“ (1982) als hypnotische „Hall of Mirrors“, in der die Sopranistin Nina Guo live zu zwei vorproduzierten Versionen ihrer eigenen Stimme singt. Unterstützt von Max Eilbacher wird das Werk im Klangdom neu verortet: Sich wiederholende Melodien verschieben sich subtil und erzeugen eine faszinierende Mischung aus Vertrautem und Fremdheit.
Weitere Infos: zkm.de
Bildquellen
- Screaming Minerals x Three Voices: © Foto: Andreea Sasaran