Mehr als 40 Jahre Anti-Atom-Engagement: Kerstin Rudek ist die „Schönauer Stromrebellin 2020“

Bereits 1982 demonstrierte Kerstin Rudek als Jugendliche gegen das geplante atomare Endlager in Gorleben. Bereits mit 14 Jahren empfand Kerstin Rudek auf ihrer ersten Demo die geballte Ungerechtigkeit, die von der politstrategischen Entscheidung ausging, Gorleben gegen alle wissenschaftlichen Gegenargumente zur atomaren Müllkippe der Nation zu erklären. Ihre Heimat, das dünn besiedelte Wendland, wurde zum Spielball der Atomlobby. Heute wissen wir: Die Atomindustrie hat sich verspekuliert, denn eine Widerstandsmanagerin wie Kerstin Rudek bietet diesem Vorhaben seit über 40 Jahren die Stirn. Seit Ende September wird Gorleben nicht mehr als möglicher Standort für Atommüll geführt. Für ihren mutigen Widerstand sowie ihr grenzüberschreitendes Engagement wird Kerstin Rudek als „Schönauer Stromrebellin 2020“ ausgezeichnet.

Auf Weltklimakonferenzen aktiv

Die Suche nach einer Endlagerstätte wird nun nach wissenschaftlichen Kriterien neu angegangen. Das ist für die Politikwissenschaftlerin Kerstin Rudek sowie für ihre Mitstreiter*innen ein großer Sieg. Als Mitbegründerin des internationalen Bündnisses „Don’t nuke the Climate!“, das sich auch auf den Weltklimakonferenzen engagiert, organisiert sie auch zudem den Widerstand „Atomkraft ist kein Klimaretter!“.
Für dieses lebenslange Engagement wird Kerstin Rudek als „Schönauer Stromrebellin 2020“ ausgezeichnet. Sebastian Sladek, Vorstandsmitglied der Elektrizitätswerke Schönau, würdigt die Preisträgerin: „Wie die EWS entstammt auch Kerstin Rudek dem bürgergetragenen Widerstand gegen die Gefahren der Atomenergie. Uns alle eint, mit Kraft und Entschlossenheit für eine lebensfreundlichere Welt einzutreten. Deswegen ist es gerade in diesem Jahr, wo die Endlagersuche neu beginnt, höchste Zeit, ihre Verdienste für die Anti-Atom-Bewegung wie auch für die Klimabewegung hervorzuheben. Wir beglückwünschen Kerstin Rudek zu der hochverdienten Auszeichnung.“
Für die Preisträgerin ist die Auszeichnung die Krönung eines sehr erfolgreichen Jahres. „Unter dem Dach der „Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg“ kämpfen seit 43 Jahren Menschen gegen die Atomanlagen in Gorleben und setzen sich fast ebenso lange für die Stilllegung aller Atomanlagen ein. Das Motto „Niemals aufgeben“ hat uns bis zu diesem Punkt der Geschichte getragen. Ich bin unbeschreiblich glücklich, dass wir die Einlagerung von hoch radioaktivem Müll im ungeeigneten Salzstock Gorleben abwenden konnten. Wir haben all die Jahre so viel Unterstützung und Solidarität erhalten, ohne die wir es nicht geschafft hätten. Wir rufen ein lautes DANKE in die Welt und laden ein zur gemeinsamen Stilllegung aller Atomanlagen und der Manifestation von 100 Prozent Erneuerbaren Energien!“, äußert sich die Preisträgerin.

Zum Preis „Schönauer Stromrebell“

Den Ehrenpreis „Schönauer Stromrebell“ verleihen die Schönauer Energieinitiativen gemeinsam mit den EWS und der Stadt Schönau. Die Preisträger*innen sind Menschen, die mit persönlichem Engagement Visionen umsetzen, Widerstände überwinden und sich mit ganzem Herzen für die Umwelt und eine nachhaltige Wirtschaftsweise einsetzen. Mit der Verleihung des „Schönauer Stromrebellen“ ist auch ein Eintrag ins goldene Buch der Stadt Schönau verbunden. Weitere Infos: www.ews-schoenau.de

Bildquellen

  • Portrait von Kerstin Rudek, der Schönauer Stromrebellin 2020.: Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH