Musik

Das Lied in den Vordergrund rücken: Das LIEDBasel Festival feiert die Kunstform Lied vom 21. bis 25. Mai 2025

Das LIEDBasel Festival geht 2025 in seine sechste Ausgabe und bringt vom 21. bis 25. Mai Spitzenkünstler:innen aus aller Welt, junge Talente und innovative Konzertformate nach Basel ins Musik- und Kulturzentrum Don Bosco. Unter dem Motto „La vie en rose“ steht das Lied als vielschichtige und reiche Kunstform im Zentrum. Gegründet von Silke Gäng und Ludovic Allenspach versteht LIEDBasel das Lied nicht nur als musikalische Form, sondern als Spiegel menschlichen Lebens. Es erzählt Geschichten, fasst Gefühle in wenigen Minuten zusammen und verdichtet große Themen auf kleinstem Raum. Um der Vielschichtigkeit von Liedern gerecht zu werden, kommen beim Festival nicht nur Liedspezialist:innen zu Wort, sondern auch Expert:innen aus Kultur und Wissenschaft. Sechs unterschiedliche Formate laden zur Auseinandersetzung ein und schaffen Raum für Austausch, Inspiration und neue Perspektiven für Interpret:innen wie Publikum.

Die Kunst des Lieds
Songwriting ist eine kreative und bedeutende Kunstform, bei der Musik und Sprache zu einer Einheit verschmelzen. Durch das Zusammenspiel von Melodie, Harmonie, Rhythmus und Text entsteht ein musikalisches Werk, das berühren, inspirieren oder unterhalten kann. Songwriting ist dabei weit mehr als Technik, es lebt von Inspiration, Gefühl und persönlichem Ausdruck. Die Sprache wird zu einem bedeutenden Mittel des Ausdrucks. Ein einzelnes Wort kann durch Klang, Rhythmus und Betonung ein starkes Gefühl der Emotionalität entfalten. Lieder sind als Ausdruck menschlicher Kreativität das Herzstück der Musikindustrie.

Vielseitiges Programm
Die Eröffnung des Festivals übernimmt der LIEDSalon am 21. Mai, 19 Uhr. Der Auftaktabend bietet Gespräche mit dem Duo in Residence Patricia Petibon (Sopran) und James Baillieu (Klavier) über Musik und das Leben. Mit Interviews und Live-Musik geben sie Einblicke in ihre künstlerische Arbeit. Auch die Band The Erlkings und die LIEDAcademy-Stipendiat:innen werden dem Publikum vorgestellt. Im Rahmen der LIEDAcademy erhalten junge Duos ein Stipendium mit öffentlichen Meisterkursen, Workshops und einem umfassenden Coaching, das ihnen die Möglichkeit bietet, ihr künstlerisches Potenzial zu entfalten. Für die Dauer des Festivals erhalten sie Unterricht und stellen am Ende im Abschlusskonzert am 25. Mai, 17 Uhr ihre eigenen Visionen von Liedern und Interpretationen vor. Der erste öffentliche Meisterkurs findet bereits am 21. Mai, 10 und 14:15 Uhr mit Patricia Petibon und James Baillieu statt.
Die LIEDucation mit The Erlkings am 22. Mai, 11 Uhr vermittelt Musik, Leidenschaft für Musik und musikalisches Know-how an ein jüngeres Publikum. Von einer Weltreise zurückgekehrt, spielt die Band neue Lieder von Franz Schubert und erzählt dabei von einer jodelnden Forelle, dem Erlkönig und dem schönsten Heidenröslein der Welt. Ein besonderes Highlight ist der große Liederabend LIEDRezital, wobei internationale Künstler:innen sich und ihre Arbeit vorstellen. Inspiriert durch das Jahresmotto präsentieren sie Programme, in denen klassische Werke des Kunstliedes, Werke zeitgenössischer Komponist:innen oder moderne Arrangements in überraschenden Umsetzungen dargeboten werden. Am 23. Mai, 20 Uhr treten in diesem Rahmen Christoph Prégardien und Michael Gees auf und verweben Franz Schuberts Schwanengesang mit Wolfgang Rihms „Das Rot“.
In drei thematisch abgestimmten LIEDLabor-Sessions wird ein interdisziplinärer Blick auf die Gattung Lied ermöglicht. Das Festivalmotto wird immer um 18 Uhr in den Workshops in einen übergreifenden kulturellen Kontext eingeordnet: „Mélodies françaises“ von Georges Starobinski am 22. Mai, „Atemlos durch Feld und Wald zu schweifen“ mit Felix C. Thiesen am 23. Mai sowie „Alternative Leben und Lieben: Ein Blick auf Robert Schumanns Frauenliebe-Zyklus“ mit Prof. Dr. Natasha Loges am 24. Mai – letzterer Workshop setzt sich mit Musik im Kontext von Gender auseinander. Dies erfolgt anhand einer kritischen Auseinandersetzung mit Robert Schumanns „Frauenliebe und Leben“, welches zum ersten Mal die Frau in den Fokus stellt und durch Männeraugen das Leben einer Frau von der jungen Verliebten, über die Mutterschaft bis hin zur Witwe beschreibt.
Bei dem Format LIEDOnDemand wird unter anderem ein neuer Liederzyklus von Luzia von Wyl uraufgeführt. In dem Kompositionsauftrag von LIEDBasel verschmelzen klassische Tradition und ungewohnte Klänge basierend auf dem Text „Die toten Freunde“ der Lyrikerin Ariane Koch. Die Spezialistin für Klassik und Jazz, Amanda Becker, und ihre Klavierpartnerin Justine Eckhaut erweitern an diesem Abend die Grenzen des Kunstlieds.

LIEDBasel verspricht somit erneut ein spannendes, vielschichtiges und inspirierendes Festivalerlebnis, das die Kunstform Lied in ihrer ganzen Tiefe und Vielfalt erfahrbar macht. Wer sich für Musik, Sprache und Geschichten begeistert, findet hier einen Ort, an dem das Lied in all seinen Facetten gefeiert wird.

Weitere Infos und Tickets: liedbasel.­ch

Bildquellen

  • Particia Petibon: © Lili Roze