Das Festival der Cordiale im E-Werk baut multimedial und interkuturell Brücken

Dass Afrika weitaus mehr ist als ein exotischer Kontinent, dessen Regionen und Menschen man stets unter Klischeebilder weiter Savannen oder großer Armut stellt, beweist das interkulturelle Festival Cordiale – von Herzen, das vom 29. September bis 3. Oktober stattfindet. Die Cordiale ist ein Projekt des E-WerkFreiburg, kuratiert von CaPoA e.V. (Cooperation and Progress of Africans) in Kooperation mit dem Kommunalen Kino. Alle Veranstaltungen finden im E-Werk statt.
Eine Ausnahme bildet nur der Auftakt am 29. September, 19.30 Uhr im Kommunalen Kino. Gezeigt und diskutiert wird Reinhild Dettmer-Finkes Film „Taxi nach Afrika“ über den Freiburger Fußballprofi Boubaca Diarra und seine Position zwischen zwei Welten. Offizielle Eröffnung der Cordiale ist mit dem musikalischen Auftakt „Afrika trifft Orient“ am 30. September, 18.30 Uhr. Der Anschluss gestaltet sich politisch. Um 19 Uhr diskutieren verschiedene Akteur*innen über den Stühlinger Kirchplatz, der Treffpunkt vieler Afrikaner*innen ist, gleichermaßen oft aber als Problemort begriffen wird. Im Gespräch, u.a. mit Volker Finke, Nelson Momoh (Vorsitzender vom CaPoA) und Polizei-Vizepräsident Matthias Zeiser wird nach nachhaltigen Lösungen gesucht.
In musikalischer Einbettung folgt am 1. Oktober, 19 Uhr eine Diskussion zu Programmen und Projekten für Geflüchtete. Im Anschluss, um 21 Uhr folgt ein Konzert der Sängerin Cécile Verny
in Begleitung von Johannes Maikranz.
Am Folgetag heißt es „Vielfalt macht reich – Chancen nutzen“. Ab 14 Uhr bietet sich ein buntes Programm aus Lesungen, Spielen, Vorträgen und Musik. Darunter die performative Lesung um 16 Uhr, „Töchter von Gastarbeiter*innen“ der
Freiburger Autorinnen Fatma Sagir und Tú Qùynh-nhu Nguyễn. Themen wie Rassismus oder Sexismus stehen in ihren Werken der Idee einer solidarischen Verbindung verletzter Individuen gegenüber. Interaktiv gestaltet sich die Lesung des Buchs „Mein Leben zwischen zwei Welten“ um 18.30 Uhr. Autor Ousman Bojang kam als Geflüchteter aus Gambia nach Freiburg und brachte Gedanken und empfundene, später gemalte Bilder aus seiner Heimat mit. Beides präsentiert er in seiner intensiven Lesung. Eine gute Grundlage, um kreativ über eine gemeinsame, visionär geprägte Zukunft nachzudenken – so bei den Impulsvorträgen ab 19.15 Uhr, die unter dem Titel stehen: „Stühlinger Kirchplatz ist überall
Wie wir GEMEINSAM die Zukunft trotz der Globalisierung menschlich gestalten“. Sounds von Migrant*innen präsentiert die Soulfamily dann um 21.30 Uhr.
Am 3. Oktober endet das Festival mit dem „Africa Day“, der von 15–20 Uhr an das Unglück bei Lampedusa erinnert, bei dem im Jahr 2013 366 Menschen ums Leben kamen. Das Datum steht aber auch für die Erkenntnis, dass die „Deutsche Einheit“ die Einbeziehung aller Menschen bedeuten muss, die in Deutschland leben, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft und Papieren. Abschlussveranstaltung der Cordiale um 18.30 Uhr ist ein Auftritt des Südufer-Chors, der Lieder schutzsuchender Menschen vertont.

Weitere Infos und Veranstaltungen: www.ewerk-freiburg.de

Bildquellen

  • Ousman Bojang: Foto: Osman Bojang