Der Kaiserstuhl ist die wohl bekannteste Weinregion Badens. Vielleicht ist es der Begriff „Vulkangebirge“, der sie berühmt gemacht hat, vielleicht ist es aber auch die immer wieder gut in Szene gesetzte Vermutung oder gar Tatsache, dass dieses kleine Mittelgebirge Deutschlands wärmste Klimaregion überhaupt sein soll. Natürlich ist die Sonne wichtig für den Wuchs des Weines und natürlich trägt auch die vulkanische Herkunft hierzu ihren Teil bei.

Noch wichtiger aber ist für die Reben der bis zu 30 Meter mächtige Lössboden, welcher 85 Prozent der Oberflächenstruktur für sich einnimmt. Die Rebstöcke lieben den Lössboden, verdankt der Kaiserstuhlwein also seinen Ruhm dem Löss? Fest steht, dass insbesondere die Ruländerrebe die warmen Lössterrassen ganz besonders schätzt. Ihre Trauben erreichen oft die höchsten Öchslegrade aller Sorten, extraktreich aromatische Weine mit spezifi sch kräftigem Bukett sind das Ergebnis. Diese Weine von schwerer Süße kamen jedoch zu Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts ziemlich aus der Mode und ließen sich nur noch schwer verkaufen.

Leicht undtrocken war jetzt gefragt. Bis heute ungeklärt ist noch immer die Frage, ob zuerst die Achkarrer oder Bickensohler auf die Idee kamen, aus der Ruländertraube den Grauburgunder zu „erfinden“. Diese trocken ausgebaute, säurebetonte Variante hat sich zwischenzeitlich zum „Kaiserstuhlwein“ gemausert, wer mehr erfahren will, lese auch den gesonderten Artikel hierzu in diesem Heft oder besuche einen Teil des jährlichen Grauburgundersymposiums. Nicht vergessen werden soll aber auch, dass die Kaiserstühler Blauen Spätburgunder Rotweine zu den besten ihrer Art gezählt werden müssen.

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